Schlagworte

Ruanda

1.3

"Ist es verwunderlich, dass staatliche Strukturen zerfallen, wenn Korruption zur nationalen Institution geworden ist?"

Colette Braeckman (Mitglied Jury, Bukavu / Berlin) ist Afrika-Korrespondentin für die belgische Tageszeitung Le Soir und Expertin für den Kongokrieg, seine Vorgeschichte und die Rolle der darin verwickelten europäischen Regierungen. Ihre Bücher über die Zeit Mobutus und die Kongokriege sind Standardwerke.

3.4

"Ich verstehe, dass die Bevölkerung gegen das Gesetz rebelliert."

Fidel Bafilemba (Zeuge und Experte, Bukavu) ist Regionalleiter des „Enough Project“. Er überwacht die Umsetzung des Dodd-Frank Act im Ostkongo und ist treibende Kraft bei der Verdrängung lokaler Milizen aus dem Mineralhandel der Region. Kritische Stimmen sehen in ihm und seiner Organisation eine Interessenvertretung amerikanischer Wirtschaftsführer.

3.5

"Von welchem Recht profitiert die Mehrheit und nicht nur nationale oder internationale Eliten?"

Wolfgang Kaleck (Mitglied Jury, Berlin) leitet als Generalsekretär das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin, das sich auf Menschenrechtsverletzungen durch multinationale Unternehmen auf fremdem Boden spezialisiert hat.

4.5

"Die UN ist nur so stark, wie es ihre Mitgliedstaaten erlauben."

Linda Polman (Zeugin, Berlin) ist Journalistin, Autorin und eine der engagiertesten Kritikerinnen von Hilfsorganisationen und der Friedensmissionen der UNO (MONUSCO). Sie kritisiert die negativen Folgen der oberflächlichen Hilfsleistungen der NGOs, die jeden politischen Wandel in den betroffenen Ländern unmöglich machen.

5.2

"Der Ursprung des Bösen liegt nicht im kongolesischen Staat, sondern in den Menschen selbst."

Marcellin Cishambo Ruhoya (Zeuge und Experte, Bukavu) war politischer Berater des Präsidenten Joseph Kabila. 2006 wurde er Gouverneur der Provinz Süd-Kivu.

5.3

"Angesichts der Gräueltaten, die dieser Staat erlitten hat, droht seiner Bevölkerung das selbe Schicksal wie den Indianern Nordamerikas."

Colette Braeckman (Mitglied Jury, Bukavu / Berlin) ist Afrika-Korrespondentin für die belgische Tageszeitung Le Soir. Sie ist Expertin für den Kongokrieg, seiner Vorgeschichte und die Rolle der darin verwickelten europäischen Regierungen. Ihre Bücher über die Zeit Mobutus und der Kongokriege sind Standardwerke.

6.1

"Die Konzerne, die diese Welt beherrschen, haben kein Interesse daran, dass Menschenrechte wirklich universal werden."

Jean Ziegler (Experte) ist Schweizer Soziologe und einer der bekanntesten Globalisierungskritiker der Welt. Er gehört dem beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrates der UNO an und ist Spezialist für die Rolle der Weltbank und der Strategien einer bewusst eingesetzten „Armutspolitik“.

6.3

"Die Idee sich selbst und die Gemeinschaft durch Milizen zu schützen, erwächst in den Köpfen der Menschen."

Sylvestre Bisimwa (Untersuchungsleiter, Bukavu / Berlin) war Anwalt im Prozess gegen die vom kongolesischen Militär in der Stadt Minova verübten Massenvergewaltigungen, dem bisher einzigen Prozess dieser Art. Wie Gilissen tritt er regelmäßig am Internationalen Strafgerichtshof von Den Haag als Anwalt auf.

6.4

"Die internationalen Firmen wollen eine schwache Regierung und eine machtlose lokale Bevölkerung."

Vénantie Bisimwa Nabintu (Mitglied Jury, Bukavu) ist Menschenrechtsaktivistin aus Bukavu / Provinz Süd-Kivu und eine der engagiertesten Kritikerinnen der Rolle der NGOs, der UNO und der großen multinationalen Konzerne in Afrika. Ihre besonderen Beschäftigungsgebiete sind das Thema Massenvergewaltigung als Kriegsstrategie und das Fortleben kolonialer Strukturen in der heutigen kongolesischen Gesellschaft.

6.5

"Die Maßnahmen zur Verbesserung des Bergbaus haben letztendlich nur zu Betrug geführt."

Zacharie Bulakali (Experte) ist Experte für artisanalen und industriellen Bergbau in der DR Kongo. Er ist Verbindungsmann zwischen den lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen und den kongolesischen Bergbaubehörden. Er leitet verschiedene Forschungsprojekte zum Thema in der Region der Großen Seen.