Schlagworte

2.1

"BANRO hat beschlossen eine Fabrik zu bauen und mich und meine Kinder vertrieben."

Zilahirwa Chakirwa (Zeuge, Bukavu) ist Priester der Gemeinde Cinjira, die durch das kanadische Bergbauunternehmen BANRO für die Betreibung des Standorts Twangiza umgesiedelt wurde.

2.2

"Einer Bevölkerung den Zugang zu Trinkwasser, medizinischer Grundversorgung und Nahrung zu verwehren, ist auch eine Art sie zu vernichten."

Peter Mugisho Matabishi (Zeuge und Experte, Bukavu) ist politischer Aktivist aus Luhwindja. Er hat den Fall um den Twangiza Standort von BANRO bis vor die amerikanische Börsenaufsicht gebracht. Er betrachtet die Konzessionen aus Kinshasa als illegalen Landraub.

2.6

"Die Konzerne waren lange erfolgreich darin, die bestehenden Gesetze zu umgehen."

Saskia Sassen (Mitglied Jury, Berlin) ist Soziologin, Wirtschaftswissenschaftlerin und eine der weltweit führenden Globalisierungskritikerinnen. Sie untersucht die Vernichtung örtlicher Zivilgesellschaften als intrinsische Notwendigkeit der Globalisierung.

3.1

"Als die Regierung den Bergbau stoppte um gegen die bewaffneten Gruppen vorzugehen, wurden wir arbeitslos."

Stéphane Ikandi (Zeuge, Bukavu) vertritt die lokalen Minenschürfer der Mine Bisie und kämpft an vorderster Front für die Rechte der kleinen Grubenbesitzer. Er ist einer der Entdecker der Mine und Mitbegründer der Kooperative COCABI. 2011 musste er seine Grube aufgeben.

3.3

"Nach kongolesischem Gesetz dürfen artisanaler und industrieller Bergbau nicht unter der selben Konzession stattfinden."

Nadine Lusi (Zeugin, Bukavu) ist Entwicklungs- und Öffentlichkeitsbeauftragte der kanadischen Alphamin Ressource Corporation, die in der Mine von Bisie tätig ist.

3.4

"Ich verstehe, dass die Bevölkerung gegen das Gesetz rebelliert."

Fidel Bafilemba (Zeuge und Experte, Bukavu) ist Regionalleiter des „Enough Project“. Er überwacht die Umsetzung des Dodd-Frank Act im Ostkongo und ist treibende Kraft bei der Verdrängung lokaler Milizen aus dem Mineralhandel der Region. Kritische Stimmen sehen in ihm und seiner Organisation eine Interessenvertretung amerikanischer Wirtschaftsführer.

4.2

"Die Regierung hat nicht versucht diese Konflikte zu stoppen."

Christine Kapalata (Zeugin, Bukavu) gab drei Tage nach dem Massaker in Mutarule eine Stellungnahme der UNO-Mission zu den Ereignissen ab. Sie war zu diesem Zeitpunkt Chief of Political Affairs des MONUSCO-Büros in Bukavu und vermittelnd zwischen den politischen Führern der ethnischen Gruppen tätig.

4.6

"Das veraltete System der Hilfsorganisationen führt zu Abhängigkeit und ignoriert Nachhaltigkeit."

Saran Kaba Jones (Mitglied Jury, Berlin) gründete 2009 die Hilfsorganisation FACE Africa, die zahlreiche Regionen Liberias mit Trinkwasser versorgt. Sie wurde vom Guardian als eine der 25 erfolgreichsten Frauen Afrikas gelistet und vom World Economic Forum in Davos zum Young Global Leader gewählt.

5.1

"Die großen Firmen werden uns einen Boden ohne Rohstoffe hinterlassen."

Prince Kihangi (Mitglied Jury, Bukavu) ist Anwalt für Bodenrecht und einer der führenden Kenner der Minenindustrie im Gebiet der Großen Seen. Als Sprecher der zivilgesellschaftlichen Vereinigung von Walikale / Provinz Nord-Kivu ist er an sämtlichen Verhandlungen zwischen den Dorfgesellschaften, der Regierung und den großen Firmen in dieser Region beteiligt. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker des „Dodd-Frank Act“.

5.3

"Angesichts der Gräueltaten, die dieser Staat erlitten hat, droht seiner Bevölkerung das selbe Schicksal wie den Indianern Nordamerikas."

Colette Braeckman (Mitglied Jury, Bukavu / Berlin) ist Afrika-Korrespondentin für die belgische Tageszeitung Le Soir. Sie ist Expertin für den Kongokrieg, seiner Vorgeschichte und die Rolle der darin verwickelten europäischen Regierungen. Ihre Bücher über die Zeit Mobutus und der Kongokriege sind Standardwerke.

5.5

"Es gibt keine klare Trennlinie zwischen Tätern, Zuschauern und mittelbar Beteiligten."

Harald Welzer (Mitglied Jury, Berlin) ist Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor der gemeinnützigen Stiftung Futurzwei sowie Honorarprofessor an der Universität Flensburg und Autor (u.a. „Klimakriege“).

6.2

"Wenn die Regierung korrupt ist, werden uns die Konzerne bei der Industrialisierung auch nicht weiterhelfen können."

Prince Kihangi (Mitglied Jury, Bukavu) ist Anwalt für Bodenrecht und einer der führenden Kenner der Minenindustrie im Gebiet der Großen Seen. Als Sprecher der zivilgesellschaftlichen Vereinigung von Walikale / Provinz Nord-Kivu ist er an sämtlichen Verhandlungen zwischen den Dorfgesellschaften, der Regierung und den großen Firmen in dieser Region beteiligt. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker des „Dodd-Frank Act“.

6.7

"Mein täglicher Kampf findet in den Verhandlungen zwischen den Firmen und der lokalen Bevölkerung statt."

Gilbert Kalinda (Mitglied Jury, Bukavu) ist Anwalt und Abgeordneter in Walikale. Er war Mitglied einer Kooperative von regionalen Minenarbeitern bis er sich entschied, das Mandat des multinationalen Unternehmens MagMinerals Potasses Congo (MPC) anzunehmen. Seiner Meinung nach ist der industrielle Abbau von Rohstoffen die einzige Chance für die Region